Die KASL im Oktober 2023

Prospektionen und Beobachtungen von Erdarbeiten

In Diepenau wird die Ortsdurchfahrt (Lange Straße) saniert und neue Abwasserleitungen werden verlegt. Dabei konnten bereits zu Beginn des Monats erste Entdeckungen gemacht werden: In einer Tiefe von etwa 130 cm unter der heutigen Geländeoberkante liegt ein befestigter Knüppeldamm (Diepenau FStNr. 7). Es wurden einige Proben zur Holzbestimmung und dendrochronologischen Datierung genommen. Die in den umliegenden Bodenschichten gemachten Keramikscherben datieren in das 18./19. Jahrhundert. Anwohnende Ehrenamtliche unterstützten die Kommunalarchäologie durch Absuchen des Abraumhaufens. Dabei konnten weitere Scherben und Metallobjekte, darunter auch eine Schuhschnalle, des 18./19. Jahrhunderts entdeckt werden.

Am 4. Oktober begleitete die KASL die Erdarbeiten für den Bau eines Wohnhauses in Messenkamp (FStNr. 12). Die südliche Ortsrandlage und die Flurbezeichnung Burgfeld machten das Plangebiet zu einer archäologischen Verdachtsfläche. Befunde konnten jedoch nicht beobachtet werden, dafür eine kleine Wandscherbe ur- und frühgeschichtlicher Machart und zwei spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Keramikscherben. 

Am 17. und 18. Oktober begleitete die Kommunalarchäologie, unterstützt durch den Beauftragten für die Bodendenkmalpflege im Nordkreis Nienburg, Erdarbeiten für den Bau eines Wohnhauses in Drakenburg. Fundzusammenhänge wurden nicht festgestellt, dafür aber ein Silexabschlag und Fragmente urgeschichtlicher Keramik (Drakenburg FStNr. 60).

Nur einen Tag später begleitete die Kommunalarchäologie mit ehrenamtlicher Unterstützung des Sondengängers Michael Hothan den Bau eines Wohnhauses in Hameln-Hastenbeck. Auch hier konnten zwar keine Befunde, dafür aber rund 50 Einzelfunde dokumentiert werden, von denen einige in das späte Mittelalter oder die frühe Neuzeit datieren und weitere in das 18.-20. Jahrhundert (Hastenbeck FStNr. 15). Bemerkenswert sind über ein Dutzend Fragmente eines Bronzegrapens, aus dem späten Mittelalter oder der frühen Neuzeit.

Ausgrabungen

Die Ausgrabungen auf der Fläche einer Erweiterung des Umspannwerks in Landesbergen (FStNr. 61), durch denkmal3D GmbH & Co. KG wurden im Oktober fortgesetzt und abgeschlossen. Etwa im Zentrum des Plangebietes, auf einer eingeebneten ehemaligen Geländekuppe, konnte ein Dutzend Brandbestattungen überwiegend in Urnen, teilweise mit Beigefäß, teilweise mit Resterhalt einer Deckschale, dokumentiert werden. Sieben der Urnen wurden im Block geborgen. Die Bestattungen werden vorbehaltlich einer weiteren Analyse in die ältere vorrömische Eisenzeit datiert (Nienburger Gruppe der Jastorf Kultur).

Auch die fortgesetzten Ausgrabungen für das Verlegen von Erdkabeln nördlich von Hoya, für das Umspannwerk Mehreingen/Ubbendorf, durch denkmal3D GmbH & Co. KG führten zur Aufdeckung weiterer Siedlungsgruben der vorrömischen Eisenzeit und römischen Kaiserzeit (Mehringen FStNr. 8). 

Veranstaltungen

Am 26. Oktober hielt der Kommunalarchäologe einen Vortrag im Museum Nienburg (im Zeichensaal des Quaet Faslem-Hauses). Gut 30 Interessierte kamen zum Thema „Mit der Metallsonde unterwegs in Stadt und Landkreis Nienburg“.

Sonstiges

Es fanden zwei Erstgespräche für Sondengänger*innen statt und an Praxiskursen für die Prospektion mit der Metallsonde nahm in Liebenau eine Person teil.