Historisches Reenactment: Graf Wilhelm zu Besuch im heutigen Bückeburg

300 Jahre Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (1724-2024) 

Historisches Reenactment: Graf Wilhelm zu Besuch im heutigen Bückeburg. Die Stadt empfängt den Landesherrn, 11. Mai, 13 Uhr, Marktplatz Bückeburg

Vor 300 Jahren wurde der wohl herausragendste Landesherr Schaumburg-Lippes, Graf Wilhelm, in London geboren. Um seine Grafschaft erwarb sich Graf Wilhelm große Verdienste. Geprägt von der Aufklärung, betrieb er Reformen im Schulwesen, im Handwerk und der Landwirtschaft. Graf Wilhelm holte „Männer von Genie“ wie Thomas Abbt oder Johann Gottfried Herder nach Bücke-burg und pflegte mit Philosophen wie Voltaire und Moses Mendelssohn einen regen Gedankenaus-tausch. Graf Wilhelm gilt europaweit als bedeutender Truppenführer und Militärtheoretiker, der in der Verteidigung die einzig angemessene und moralisch vertretbare Form der Kriegsführung sah.

Der 300. Geburtstag von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ist für die Schaumburger Landschaft Anlass, um in diesem Jahr an die vielseitige Persönlichkeit und die Verdienste dieses Landesherrn zu erinnern. Am 11. Mai findet dazu eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Bückeburg statt. An diesem Tag wird Graf Wilhelm mit seinem Infanterieregiment und alliierten Truppen Einzug in Bückeburg halten. Historische Vorlage dafür ist die Rückkehr des Landesherrn aus Portugal nach Bückeburg am 7. November 1764, nachdem es Graf Wilhelm gelungen war, Portugal vor der Invasion Spaniens zu schützen. Anders als damals kehrt Graf Wilhelm an dem Samstag nach Himmelfahrt allerdings nicht in das Jahr 1764 zurück, sondern trifft auf dem Marktplatz die Stadt Bückeburg im Jahr 2024 an. Das führt zu spannenden Begegnungen u.a. mit Bürgermeister Wohlgemuth und dem Rat der Stadt Bückeburg, dem Bürgerbataillon, den Schaumburger Märchensängern und vielen anderen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

Graf Wilhelm wird nicht nur von seinem Secretarius, seinem Infanterieregiment und Truppen u.a. aus Preußen und Hannover begleitet, sondern auch von Marketenderinnen und Begleitvolk. Mit seinem Gefolge marschiert er an dem Publikum vorbei, das ihm einen fröhlichen Empfang bereitet. Zur Begrüßung werden die Schaumburger Märchensänger ein Ständchen singen. Graf Wilhelm nimmt die Huldigung des Bürgermeisters Axel Wohlgemuth entgegen, der mit dem Rat der Stadt Bückeburg, dem Bürgerbataillon und weiteren Akteuren vertreten sein wird. Allerdings ist Graf Wilhelm verwundert über das aktuelle Bückeburg, das er natürlich nicht kennt. Daher informiert ihn der Bürgermeister über die gegenwärtige Situation der Stadt. Graf Wilhelm möchte aber auch wissen, wie es seinen Untertanen in der „Zwischenzeit“ bis 2024 ergangen ist. Dazu spricht er mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, die ihm sein Secretarius vorstellt. Sie vermitteln ihm ihre Anliegen – in einer etwas altertümlichen Sprache, in der Hoffnung verstanden zu werden, was zu humorvollen Situationen führt. Erfreuen darf sich Graf Wilhelm auch am Trachtentanz der Trachtengruppe Meinsen-Warber sowie an dem Schaumburger Heimatlied, das Publikum und Akteurinnen und Akteure gemeinsam zum Abschluss intonieren. Am Ende dürfen sich alle Beteiligten mit einer Kartoffelsuppe des DRK stärken.

Plattdeutsche Filmclips

Schaumburg in plattdeutschen Filmclips

Adventlicher Abend mit Preview neuer plattdeutscher Filmclips begeistert im Lauenhäger Bauernhaus

Am Mittwoch, dem 11. Dezember, veranstaltete die Schaumburger Landschaft einen adventlichen Abend im Lauenhäger Bauernhaus für die Plattdeutsch-Community im Schaumburger Land. Im Mittelpunkt des Abends standen fünf neue plattdeutsche Filmclips, die mehr als 70 Plattdeutsch-Interessierten im Alter von 8 bis 80 Jahren präsentiert wurden. Aus Bremen war eigens der Leiter des Länderzentrums für Niederdeutsch, Thorsten Börnsen, angereist. Bereits 2023 hatte die Schaumburger Landschaft neun Orte im Schaumburger Land auf Plattdeutsch porträtiert. Nun wurden mit dem Auetal, Hörkamp-Langenbruch, Lüdersfeld, Meerbeck und Meinsen-Warber-Rusbend fünf weitere Ortschaften vorgestellt.

In den unterschiedlichen Varianten des Schaumburger Platts schildern die „Plattkürers“ Interessantes und Unterhaltsames über ihre jeweiligen Wohnorte. Dabei werden z. B. historische Bauwerke vorgestellt, Anekdoten erzählt und Wissenswertes über die Orte berichtet. Es geht dabei nicht um Vollständigkeit; vielmehr stellen die Filmclips das Schaumburger Platt in seiner Vielfalt dar. Die Schaumburger Landschaft konnte das Projekt mit Unterstützung des Landes Niedersachsen realisieren. Für die professionelle Erstellung der Clips wurde erneut die Filmproduktionsfirma m² aus Hannover gewonnen, die seit vielen Jahren Dokumentationen über Land und Leute in Niedersachsen sowie bundesweite Reportagen für den NDR und andere Fernsehsender produziert. Jan Müller, der kreative Kopf von m², inszenierte die Schaumburger Orte ebenso hochwertig wie originell und fügte zahlreiche Drohnenaufnahmen ein. Diese zeigen die Dörfer und Städte aus ganz neuen Perspektiven. Die jeweils dreiminütigen Clips sind daher ebenso unterhaltsam wie visuell ansprechend. Besonders deutlich wurde, dass die plattdeutsche Sprache und das große Engagement der Sprecherinnen und Sprecher die Orte so faszinierend und liebenswert porträtieren.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Schaumburger Landschaft, Karsten Becker, führte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Plattdeutsch der Schaumburger Landschaft, Hartmut Ahrens, humorvoll durch den Abend. Dabei kamen nicht nur die Sprecherinnen und Sprecher der Filmclips, Gunnar Heine, Manfred Koller, Ilsa Tebbe und Wilhelm Rinne, zu Wort, um ihre Erfahrungen vor der Kamera zu schildern. Elke Bock und ihre Mitstreiterinnen, Henning Dormann und Klaus Bargheer trugen zudem plattdeutsche Weihnachtsgedichte und -geschichten vor, die mit Spekulatius und Tannenschmuck humorvoll und besinnlich auf die kommenden Weihnachtstage einstimm-ten.

Die Filmclips stießen bei den Freundinnen und Freunden der plattdeutschen Sprache im adventlichen Ambiente auf viel Begeisterung.

Foto: Still aus dem Filmclip Lüdersfeld mit dem „Plattkürer“ Gunnar Heine (Foto: Schaumburger Landschaft)

Auetal
Bückeburg
Bad Nenndorf
Exten
Hörkamp-Langenbruch
Lauenhagen
Lindhorst
Lüdersfeld
Meerbeck
Meinsen, Warber, Rusbend
Steinhude
Sülbeck
Wiedensahl
Wölpinghausen

Plattdeutsche Film-Clips

Plattdeutsche Filmclips

Vor kurzem konnte die Arbeitsgruppe Plattdeutsch der Schaumburger Landschaft ein neues Plattdeutsch-Projekt umsetzen. Dabei wurden neun jeweils dreiminütige Filmclips produziert, die einen digitalen plattdeutschen Reiseführer durch das Schaumburger Land darstellen. Plattdeutsche Sprecherinnen und Sprecher schildern in den verschiedenen Varianten des Schaumburger Platts Interessantes und Unterhaltsames über ihren jeweiligen Ort. So wurden Clips zu den Orten Bad Nenndorf, Bückeburg, Exten, Lauenhagen, Lindhorst, Steinhude, Sülbeck, Wiedensahl und Wölpinghausen erstellt. Dabei werden z.B. historische Bauwerke vorgestellt, Anekdoten erzählt und über die Menschen vor Ort berichtet. Auf diese Weise ergibt sich ein kurzweiliger und origineller Reiseführer durch das Schaumburger Land. Visuell werden die Orte interessant und modern in Szene gesetzt. Für die professionelle Erstellung der Clips konnte die Filmproduktionsfirma m² aus Hannover gewonnen werden, die für den NDR und andere Fernsehsender seit vielen Jahren Dokumentationen über Land und Leute in Niedersachsen erstellt.

Nach einem ersten sehr erfolgreichen Preview für Plattdeutsch-Aktive freut sich die Schaumburger Landschaft sehr, die Filmclips einer größeren Öffentlichkeit vorzuführen, die künftig die Homepage der Schaumburger Landschaft bereichern werden. Wir laden herzlich zu einer kostenlosen Filmvorführung mit Einführung ein

am Montag, 8. April 2024, um 19:30 Uhr,
 in den Phoenix Kurlichtspielen Bad Nenndorf, Hauptstr. 4, Bad Nenndorf.

Aller.Land

Bundesprogramm Aller.Land

„Zukunftsvision Schaumburg 2030: Wie wollen wir (zusammen) leben“.
Schaumburger Landschaft erhält Zuschlag für das Bundesprogramm Aller.Land

Vor kurzem hat die Schaumburger Landschaft in Kooperation mit dem Förderverein ehemalige Synagoge e.V., dem Kulturzentrum Alte Polizei und der Gemeinde Pollhagen den Zuschlag für das o.g. Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Aller.Land“ erhalten. Ziel des Bundesprogramms, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert wird, ist es, neue Allianzen zwischen Kultur und Demokratiearbeit, politischer Bildung und Regionalentwicklung zu formen.

Das Projekt „Zukunftsvision Schaumburg 2030“ möchte mit Mitteln der kulturellen und demokratischen Bildung Zukunftsvisionen für das gesellschaftliche Leben in Schaumburg im Jahr 2030 spinnen. Ein niedrigschwelliges Medium dafür ist die Kultur. Unterhaltend, ästhetisch bildend und experimentell prägt sie lokale und regionale Traditionen, kann gesellschaftliche Themen aufnehmen und sie in Form von Musik, Theater, Tanz oder kreativem Schreiben behandeln. Leitend ist dabei die Frage: Woher kommen wir, was hat uns geprägt und wie wollen wir in Zukunft leben?

In einer ersten Projektphase geht es 2024 darum, ein vielschichtiges Netzwerk und ein tragfähiges Konzept für beteiligungsorientierte Kulturvorhaben zu entwickeln. Dazu möchte die Schaumburger Landschaft mit ihren Kooperationspartnern mit einer großen Bandbreite an Initiativen, Vereinen und Institutionen zusammenarbeiten, die sich auf eine kulturell-gesellschaftliche Zukunftsreise begeben. Dazu eingeladen werden die vielfältigen gesellschaftlichen und kulturellen Institutionen und Vereine im Schaumburger Land – Gemeinden, Schulen, Kreisjugendfeuerwehren, die Dorf- und Landjugenden, Sportvereine, Kulturvereine, Heimatvereine, Trachtengruppen, Amateurtheater, die Kirchen und religiöse Gemeinschaften oder Initiativen wie das Lauenhäger Bauernhaus und viele mehr. Auf diese Weise können ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen angesprochen werden.

Als Projektideen könnte man etwa Dorfgeschichten, wie sie der Vater des Comics, Wilhelm Busch, in seinem Geburts- und Lebensort Wiedensahl im 19. Jahrhundert entwickelte, vielschichtig auf die Gegenwart beziehen und fragen, wie Menschen künftig zusammenleben können. Relevant für die Demokratiebildung ist Pastor Mensching, der während der NS-Zeit verfolgte Menschen versteckte. Seine Biografie könnte z.B. Ausgangspunkt für ein intergenerationelles theaterpädagogisches Projekt sein.  Beispielgebend könnte auch der bereits existierende landkreisweite Schreibwettbewerb „Spuren schreiben“ sein, bei dem sich Schülerinnen und Schüler in vielfältiger Weise mit Menschenrechtsverletzungen, Gewalt und Fluchterfahrungen auseinandersetzen. Angestrebt werden zudem kulturelle Projekte, die sich mit der Veränderung sozialer Strukturen in den Dörfern und Kleinstädten, z.B. im Zuge von wirtschaftlichem Strukturwandel und Migration beschäftigen.

Ein erster Workshop, der interessierten Initiativen, Vereinen und Institutionen vernetzen und ihnen Inspirationen und inhaltliche Ansätze für mögliche Projektideen vermitteln soll, findet am 30. Mai von 18 bis 20 Uhr im Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen statt. Am 19. September werden in Form einer Ideenwerkschau in der Aula des Ratsgymnasiums Stadthagen dann erste Projektvorhaben vorgestellt – begleitet von Musik und einer unterhaltsamen Moderation durch Frank Suchland. Der besondere Reiz liegt in partizipativen und hybriden Projekten, die unterschiedliche Kulturen zusammenführen. Wie wäre es z.B., wenn die Schaumburger Tracht mit Second-Hand-Kleidung und Upcycling im Sinne der Nachhaltigkeit kombiniert wird?

Im Dezember 2024 stellt die Schaumburger Landschaft mit ihren Kooperationspartnern und unterstützt vom Landkreis Schaumburg dann den Antrag für eine zweite, dann fünfjährige Projektphase, in der die neuen Projektzusammenhänge dann weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden können.