Freedag is Plattdag

Fredag is Plattdag bei Ministerpräsident Weil

Fredag is Plattdag/Fräidai is Seelterdai 2024

Gelungener Auftakt mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil

Anlässe zum Plattdeutsch- und Saterfriesisch-Sprechen kann es nicht genug geben: Daran erinnert nun im neunten Jahr die Aktion „Fredag is Plattdag“ bzw. „Fräidai is Seelterdai“ der Arbeitsgruppe „Platt is cool“. Sie besteht aus den Landschaften und Landschaftsverbänden in Niedersachsen („ALLviN“) sowie den Regionalen Landesämtern für Schule und Bildung. Dazu trafen sich Akteure aus ganz Niedersachsen bei Ministerpräsident Stephan Weil in der Staatskanzlei. Er übernimmt nun zum achten Mal mit Begeisterung die Schirmherrschaft für diese Aktion.

Die aus Scharnebeck, Wallhöfen, Hambergen, Wittmund und Ihlow angereisten Schülerinnen und Schüler vermittelten engagiert und überzeugend, mit wie viel Freude das Plattdeutsche in der schulischen Praxis verankert sein kann: So sangen die Grundschülerinnen und Grundschüler der Grundschule Scharnebeck aus dem Landkreis Lüneburg mit viel Elan drei Lieder auf Platt, unter anderem das Bewegungslied „Kopp, Schuller, Kneei un Foot“ („Kopf, Schulter, Knie und Fuß“). Im Anschluss präsentierten die Schülerinnen und Schüler dem Ministerpräsidenten auf einem „Markt der Möglichkeiten“ ihre Plattdeutsch-Projekte.

Ministerpräsident Weil dankte allen Angereisten herzlich für ihr Engagement. Er betonte, dass es inzwischen guter und bewährter Brauch sei, die Aktion „Fredag is Plattdag“ in der Niedersächsischen Staatskanzlei zu eröffnen, und lud die Regionalen Landesämter und die Landschaften und Landschaftsverbände für das nächste Jahr erneut ein. Auch 2025 übernähme er gerne die Schirmherrschaft für die Aktion.

Für die niedersächsischen Landschaften und Landschaftsverbände sprach der Präsident von ALLviN sowie Vorsitzender des Landschaftsverbandes Südniedersachsen, Dr. Peter Götz von Olenhusen. Den Regionalen Landesämtern für Schule und Bildung dankte er für das gute, vertrauensvolle Miteinander insbesondere im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes „Platt is cool“. Zudem präsentierte er das Minibuch „Lieselotte luurt“, das die AG in Kooperation mit dem S. Fischer Verlag und dem Kinderbuchautoren Alexander Steffensmeier in den drei großen niedersächsischen Platt-Dialekten herausgegeben hat.

Für das Regionale Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, Außenstelle Aurich, wies die Fachdezernentin Evelyn de Vries auf die vielfältigen Aktivitäten auf schulischer Seite für das Plattdeutsche und Saterfriesische hin. Auch sie betonte die gute Kooperation im Rahmen von „Platt is cool“ mit den Landschaften und dankte herzlich allen Organisatoren und Akteuren von „Fredag is Plattdag“ für ihr unschätzbares Engagement. Darüber hinaus betonte sie die hohe Relevanz des plattdeutschen Lesewettbewerbes als überregionales Projekt für ganz Niedersachsen. „Zahlreiche ostfriesische Schulen haben bereits das attraktive Unterrichtsmaterial im Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft zu der Aktion bestellt. Das Interesse, Platt in die Schulen zu bringen, ist so groß wie noch nie“, erklärte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg.

Das Minibuch „Lieselotte luurt“ von Alexander Steffensmeier ist in den Plattdeutsch-Varianten Nordniedersächsisch, Ostfälisch und im ostfriesischen Plattdeutsch erschienen. Die Landschaften und Landschaftsverbände in Niedersachsen stellen sowohl dieses Minibuch als auch alle weiteren Materialien interessierten Schulen und Kindergärten kostenlos zur Verfügung. Zur Ansicht steht dieses unter www.platt-is-cool.de bereit.

 

Ministerpräsident Stephan Weil inmitten der Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgruppe „Platt is cool“ im Foyer der Niedersächsischen Staatskanzlei (Foto: Staatskanzlei Niedersachsen)

Holz macht Schule

Holz macht Schule. Baukultur in Norddeutschland

In der Trägerschaft des Landkreises Schaumburg ist 2021 die größte Schule Norddeutschlands in Holzbauweise entstanden – die Hildburgschule/IGS Rinteln. Dabei wurde der Entwurf des Wettbewerbssiegers, der Architekten Bez + Kock aus Stuttgart, realisiert. Das Gebäude zieht seitdem die Aufmerksamkeit der Fachöffentlichkeit auf sich. Es wurde mit dem 1. Preis des Niedersächsischen Holzbaupreises 2022 ausgezeichnet und für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 sowie für den BDA Preis Niedersachsen und den Deutschen Architekturpreis 2023 nominiert. 

Der Schulbau ist ein hervorragendes Beispiel, um die Themen nachhaltige Baukultur und -qualität sowie modernes Bauen mit Holz in Norddeutschland in einer breiteren Öffentlichkeit zu erörtern. Aus diesem Grund hatte die Schaumburger Landschaft im Juni 2022 in Kooperation mit dem Landkreis Schaumburg und der Architektenkammer Niedersachsen den Fachtag „Holz statt Beton?! Holz macht Schule – Baukultur in Norddeutschland“ in der Hildburgschule/IGS Rinteln durchgeführt. 

Die Publikation „Holz macht Schule. Baukultur in Norddeutschland“ dokumentiert den breit wahrgenommenen Fachtag. Neben einer Einführung von Priv.-Doz. Dr. Lu Seegers (Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft) und Fritz Klebe (Baudezernent des Landkreises Schaumburg) enthält die Publikation Beiträge der auf der Fachtagung präsenten Holzbau-Experten. Der Architekturpublizist Prof. Dr. Alexander Gutzmer − er hatte den Fachtag moderiert − reflektiert in seinem Beitrag den symbolischen und emotionalen Gehalt und die spezifische Materialität von Holz als Baustoff im Zeichen der fortschreitenden Klimakrise.

Der Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, Robert Marlow, macht in seinem Beitrag darauf aufmerksam, dass 40 Prozent des deutschlandweiten CO₂-Ausstoßes mit Gebäuden zusammenhängen. Hinzu kommen gigantische Mengen an Baumüll. Er plädiert deshalb anhand konkreter Beispiele dafür, verstärkt mit Holz in neuen Wohnquartieren und im Bestand zu bauen – im Sinne eines zukunftsbewussten Wertewandels, der in sämtliche Planungsschritte Eingang finden müsse.

Prof. Tom Kaden, der den ersten siebengeschossigen Holzbau im Zentrum einer europäischen Hauptstadt – in Berlin – geplant hat, betont in seinem Text, wie wichtig es ist, Holz als nach-wachsenden Rohstoff auf kluge Weise in Primarkonstruktionen von Wohn- und Gewerbebauten zu integrieren, um den Anteil der grauen Energie deutlich zu senken.

Thorsten Kock und Fritz Klebe berichten in ihrem Beitrag „HolzBauKultur“ beispielhaft über drei durch das Architekturbüro bez + kock realisierte, ausgezeichnete Bauten. Sie gehen darin zudem auf zugrunde liegende konzeptionelle Gedanken im Planungsprozess und eine Bürophilosophie ein, die zum Wettbewerbsentwurf und der anschließenden Realisierung des Neubaus der IGS Rinteln führte.

Fritz Klebe stellt in seinem Beitrag die verschiedenen Etappen der Entstehung des Holzneubaus der IGS Rinteln aus der Perspektive des Bauherrn, des Landkreises Schaumburg, vor – vom Kreistagsbeschluss bis zur Ausführung. Sein Text macht deutlich, wie wichtig und nutzbringend es ist, Architekturwettbewerbe auch im kommunalen Bereich durchzuführen.

Das Buch enthält zudem eine ausführliche fotografische Baudokumentation der IGS Rinteln sowie zahlreiche Bilder des Fachtags in dem Gebäude. Als Fotograf konnte Franz Bischof gewonnen werden, der durch seine Corporate-, Industrie- und Landschaftsfotografien, Reportagen und Porträts über Deutschland hinaus bekannt ist.

Der Druck der Publikation wurde dankenswerterweise vom Landkreis Schaumburg und vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung unterstützt.

 

 

Sinfonieorchester

Sinfonieorchester der Schaumburger Landschaft

Das Orchester überzeugte das Publikum am 14. Oktober in der voll besetzten Stadthäger St. Martini-Kirche genauso wie am 15. Oktober in der proppenvollen Klosterkirche in Wennigsen mit einem überaus ansprechenden Konzertprogramm.

Beethovens Ouvertüre zum Schauspiel „Egmont“ bot den eloquenten Start zu diesem Doppelkonzert jeweils am frühen Abend. Beide Konzertorte forderten das Orchester auf unterschiedliche Weise: Während sich das Klangbild in Stadthagen offener und halliger darstellte, war die Akustik in Wennigsen durch die etwas engere Bauweise des Kirchenschiffs und der Krypta etwas gedämpfter.

Siegfried Westphal und sein Orchester verstanden es sehr gut, sich den jeweiligen Örtlichkeiten musikalisch anzupassen. Überzeugend und mit empathisch-fröhlich wirkender Aura präsentierte sich die Bratschistin Lisanne Schick zunächst mit Max Bruchs Romanze für Viola und Orchester, op.85. Die Solistin verstand es, ein Hörerlebnis voll innig ausgefüllter lyrischer Melodienfolgen absolut sicher ohne Notenvorlagen auswendig zu präsentieren.

Es folgte Webers Bravourstück für Viola, dem Andante e Rondo Ungarese F-dur, op.35. Mit zumeist geschlossenen Augen verführte Lisanne Schick das Publikum genauso wie zuvor schon zum Schwelgen beim Zuhören. Die junge Musikerin bekam für ihre sehr ansprechende Darbietung langanhaltenden Applaus, für den sie sich mit einer kurzen solistischen Ergänzung lachend beim Publikum bedankte: „Ich spiele für Sie gern noch die Allemande aus der 6. Cello-Suite von Bach.“ Diese Anleihe aus der Cello-Literatur nahmen die Zuhörer an beiden Konzertorten geradezu begeistert auf.

Nach einer kurzen Pause startete das Orchester kraftvoll Beethovens wohl meist gespielte Sinfonie Nr. 3, Es-dur, op.55, auch „Eroica“ genannt. Streicher wie Bläser wussten gut aufeinander abgestimmt zu agieren. Der Zusammenhalt im Orchester, das über einen festen Kern an Stammmusikern verfügt, aber besonders auch jüngeren engagierten Musikernachwuchs immer eine Chance gibt, ist sehr groß. Dies ist nicht zuletzt das Verdienst von Dirigent Siegfried Westphal, der dem Orchester seit mittlerweile 25 Jahren verbunden ist.

In Stadthagen wurde Westphal unter dem Dirigat der Orchestergründerin Katharina Kunzendorf am Ende des Konzerts von seinen Musikern überraschend geehrt mit Beethovens „Marlborough-Marsch“ aus „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“, op.91. Das ursprünglich französische Volkslied in diesem Marsch bekam später in angelsächsischen Ländern den Text „For he is a jolly good fellow“. Für das Orchester der Schaumburger Landschaft ist Siegfried Westphal eben „ein wirklich toller, guter Kerl“. Für das Publikum bei den Konzerten auch, wie Landschafts-Geschäftsführerin Lu Seegers und Vorsitzender Sigmund Graf Adelmann mit jeweils einer Blumenstrauß-Übergabe zu betonen wussten.

Ausschreibung Hans-Huckebein-Preis 2024

Hans-Huckebein-Preis 2024

Hans-Huckebein-Preis“ für satirische und humoristische Versdichtung 2024

Ausschreibung

Wilhelm Busch gilt als eine Ikone sowohl der satirischen Zeichenkunst als auch des pointierten Sprachwitzes und der präzisen zeitbezogenen Alltagsbeobachtung. Der Hans-Huckebein-Preis würdigt humoristische und satirische Versdichtung im Sinne Wilhelm Buschs.

Mit dem Preis möchten die drei Stifter, die Sparkasse Schaumburg, die Schaumburger Landschaft und die Schaumburger Nachrichten, all diejenigen Menschen ermuntern und bestärken, die sich der humorvollen Sprache Wilhelm Buschs verpflichtet fühlen.

Ausgezeichnet werden Autorinnen und Autoren, die auf eigenständige, kreative Weise den dichterischen Ansatz des Wiedensahler Künstlers fortsetzen und um kontemporäre Aspekte erweitern. Dabei ist die Aufnahme gesellschaftlicher Themen und Konstellationen erwünscht.

Das Preisgeld beträgt insgesamt 2.500 €.

Die Teilnahme am Wettbewerb ist offen. Die Beiträge müssen bisher unveröffentlicht sein. Eine unabhängige Jury wählt aus allen Einsendungen die Preisträgerinnen und Preisträger aus und behält sich eine Staffelung des Preisgeldes vor. Der/die Gewinner*innen des Hans-Huckebein-Preises werden im Rahmen einer Preisverleihung ausgezeichnet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Voraussetzungen

Die Beiträge der Einsender und Einsenderinnen dürfen insgesamt nicht mehr als 3.500 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen. Längere Beiträge bleiben unberücksichtigt. Pro Bewerbung dürfen maximal drei Texte eingereicht werden.

Alle Texte müssen anonymisiert als Anhang einer E-Mail im docx-, odt- oder pdf-Format eingereicht werden. Bitte fügen Sie als zweiten Anhang eine Datei mit Ihren persönlichen Informationen bei. Dazu gehören:

Name, Vorname
Anschrift, Telefon, E-Mail-Adresse
Beruf und Alter

Die Teilnehmenden stimmen einer eventuellen honorarfreien Veröffentlichung auf der Homepage des Wilhelm-Busch-Preises sowie der Nutzung des Beitrages bei Präsentationen des Wettbewerbs zu. Persönliche Daten der Bewerberinnen und Bewerber werden ausschließlich zu organisatorischen Zwecken und für die Dauer des Wettbewerbs gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben.

Der Einsendeschluss ist der 29. Februar 2024.

Eine Kommentierung der eingereichten Unterlagen erfolgt nicht.

Bewerbungen sind zu richten an:

beitrag@wilhelm-busch-preis.de

Die neuen Schaumburger

„Die neuen Schaumburger“ – lebensgeschichtliche Quellen für neues Buchprojekt der Schaumburger Landschaft gesucht

Die Arbeitsgruppe Geschichte der Schaumburger Landschaft entwickelt zurzeit eine neue Idee für ein Buch, in dem es um Menschen gehen soll, die zu verschiedenen Zeiten und aus unterschiedlichsten Gründen nach Schaumburg gezogen und hier heimisch geworden sind. Unter dem Titel „Die neuen Schaumburger“ sollen Lebensgeschichten und Biografien präsentiert werden – angefangen von den Hugenotten, die sich im 18. Jahrhundert in Schaumburg ansiedelten, über die Arbeitsmigration seit dem späten 19. Jahrhundert in Landwirtschaft, Bergbau und Glasindustrie bis hin zu Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, Balten-, Polen- und Russlanddeutschen, Flüchtlingen und Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs, Angehörigen der britischen Besatzungs-macht bis hin zu den sogenannten „Gastarbeitern“ und ihren Familien, vietnamesischen „Boat People“, Menschen aus der ehemaligen DDR sowie Kriegsflüchtlingen und Asylsuchenden der Gegenwart (Geflüchtete in Folge kriegerischer Auseinandersetzungen in Jugoslawien, Syrien, Afghanistan und aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine).

Gesucht werden Ego-Dokumente wie Tagebücher, Lebensberichte, Lebensläufe, Zeitungsberichte und andere Dokumentationen bzw. Quellen. Die Schaumburger Landschaft freut sich zudem, wenn sich „neue Schaumburger und Schaumburgerinnen“ zu Zeitzeugen-Interviews bereit erklären würden.

Die Schaumburger Landschaft freut sich über Rückmeldungen in ihrer Geschäftsstelle:

Schlossplatz 5, 31675 Bückeburg, Tel. 05722 9566-0, E-Mail: info@schaumburgerlandschaft.de

 

                     

Abbildungen: Italienische Arbeiterinnen und Arbeiter bei der Firma Heye in Obernkirchen, 1964.
Quelle: NLA Bückeburg, S2P Nr. 53082